Die Annahme, Kaffee könnte Sportlern im Training zugutekommen, versetzt viele in Euphorie. Zu ideal klingt die Vorstellung, das Getränk würde einem nicht nur einen guten Start in den Tag bescheren, sondern auch noch leistungssteigernd auf die Anstrengungen im Fitnessstudio wirken. Tatsächlich ist es aber genauso, wie aktuelle Studien, z.B. die der Universität Illinois, belegen. Natürlich, wie immer, man muss die Rahmenbedingungen beachten, um nicht den umgekehrten Effekt zu erwirken. Wir erklären, was du beachten musst, wenn du dich mithilfe der heißen Bohne boosten möchtest!
Welche Menge, welcher Zeitpunkt, welche Risiken?
Vor allem Cappuccino, Latte Macchiato und Co erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie schmecken nach mehr, sind cremig, beinhalten allerdings durch die enthaltene Milch und den Zucker, bei Fertigware aus dem Kühlregal oder als Instantpulver, Kohlenhydrate. Auf diese Art von Kaffeegetränk sollte der Sportler vor dem Training also verzichten und stattdessen zum klassischen Kaffee oder Espresso greifen. Das in einer großen Tasse schwarzem Kaffee oder alternativ zwei kleinen Tassen purem Espresso enthaltene Koffein entfaltet seine Wirkung ca. 30 bis 45 Minuten nach dem Konsum seine volle Wirkung und kann diese bis zu vier Stunden aufrecht halten.
Vorsicht gilt, wenn Sportler zu einer Risikogruppe für Herzerkrankungen zählen oder unter Arteriosklerose (Arterienverkalkung/-verhärtung) leiden, denn Koffein blockiert den Botenstoff Adenosin. Dieser sorgt bei körperlicher Beanspruchung für die Weitung der Arterien und gute Durchblutung.
Koffein und seine Wirkung auf den Sportler
Zunächst einmal: Koffein ist eine Droge, deren Konsum mit bis zu 400 mg täglich laut einer Studie der EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) als unbedenklich eingestuft wird. Eine Tasse Kaffee enthält je nach Sorte und Röstung zwischen 45 bis 115 mg. Gerät Koffein über die Nahrung in den Blutkreislauf, wirkt es je nach genetischer Veranlagung und Verzehrgewohnheit aufputschend und leistungssteigernd. Der Kaffeetrinker erfährt einen erhöhten Blutdruck und Herzschlag durch die gesteigerte Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin und Kortisol. In der Folge wird der gesamte Stoffwechsel des Menschen angeregt, und zwar insofern, dass der Körper seine Energie aus Fettsäuren zieht, jedoch nicht an die in den Muskeln eingelagerten Kohlenhydratspeicher geht. Praktizierende Ausdauersportler dürfen sich dadurch über bis zu 50% Leistungssteigerung freuen. Auch für Sportler, die unter Asthma leiden, hält Koffein einen großen Vorteil parat: Es entspannt die Bronchien, die Atemmuskulatur und kann asthmatische Leiden wie Husten und Atemnot reduzieren. Gut zu wissen ist außerdem, dass Koffein, vor der Sporteinheit zugeführt, schmerzlindernd wirken kann. Sport ohne Muskelkater – wer träumt davon nicht?